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Süße Mädchen, starke Jungs?!

Geschlechtersensibel arbeiten und Vorurteile hinterfragen

Status: Anmeldung möglich (Anmeldung möglich)

Mädchen werden deutlich häufiger als entspannt, ruhig und süß beschrieben, Jungen als wilde, starke Kerle - und das beginnt meist schon im Mutterleib, sobald die Eltern das Geschlecht wissen. "Was wird es denn?" ist oftmals das Erste, was wir nach einem freudigen "Oh, du bist schwanger!" fragen. Was sich erstmal normal anhört, führt in der Konsequenz dazu, dass Kinder lernen, das es vermeintlich eindeutige Geschlechtsrollen gibt, denen sie entsprechen müssen, um nicht abgelehnt oder ausgegrenzt zu werden.
Und was ist mit Kindern, die sich weder als Mädchen, noch als Junge identifizieren oder nicht als das Geschlecht, welches ihnen zugewiesen wurde?
"Männlichkeit" und "Weiblichkeit" sind in unserer Gesellschaft nicht nur mit unterschiedlichen Vorstellungen und Vorurteilen besetzt, sondern führen in der Konsequenz auch zu Ausgrenzung und Diskriminierung - und das auch schon im Kita-Alltag!
Als pädagogische Fachkräfte haben wir deshalb umso mehr die Aufgabe, Kinder in ihrer Einzigartigkeit zu unterstützen, ihnen alternative Möglichkeiten zu bestehenden Normen aufzuzeigen und eine kritische und anti-diskriminierende Haltung einzunehmen. Um diese Haltung und das "Wie können wir es konkret in der Praxis angehen?" geht es in dieser Fortbildung.

Durch die Teilnahme
• setzen Sie sich mit den Themenkomplexen Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung auseinander und werfen einen kritischen Blick auf (eigene und fremde) Vorurteile und Stereotype sowie geschlechtsbezogene Werte, Normen und Rollenvorstellungen,
• können Sie Kinder in ihrer einzigartigen Entwicklung besser verstehen und erkennen besondere Entwicklungsthemen im Alter von ca. 0-6 Jahren,
• beschäftigen Sie sich mit den alltäglichen Kita-Praktiken wie beziehungsvolle Pflege, Sprache, Gespräche, Geschichten, Raumgestaltung und Materialauswahl, sowie der individuellen Beziehungsebene und wie diese geschlechtssensibel gestaltet werden können.

Theoretische Grundlagen:
- aktuelle entwicklungspsychologische, sozialpsychologische und sozialwissenschaftliche Erkenntnisse zu Geschlechtsidentität und sexuellen Orientierung
- Geschlechtersensible Begleitung und Empowerment, Anti-Bias Ansatz, inklusive Haltung

Hessicher Bildungs- und Erziehungsplan:
- BEP: Umgang mit individuellen Unterschieden und soziokultureller Vielfalt
- BEP-Lupe: inklusive Haltung, Reflexion der vorurteilsbewussten Haltung